Giftige Wolken über dem Rhein

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Nächte ohne Rückkehr

Lena lief, bis ihre Beine brannten. Erst als sie sicher war, dass die Scheinwerfer verschwunden waren, zog sie das Notizbuch unter ihrer Jacke hervor. Diagramme, Messwerte, interne E-Mails – Schenk hatte alles gesammelt.
Sie wusste, dass sie das nicht allein in den Griff bekommen würde. Also schrieb sie Tim Berger, den Journalisten. Die Antwort kam kurz: „Treffpunkt Mitternacht, Hafen Süd. Bring alles mit.“

Als Lena und Schenk dort ankamen, war der Nebel so dicht, dass die Lichter der Kräne nur schwach glommen. Tim wartete, die Kamera im Anschlag. Sie hatten gerade begonnen zu filmen, als das Dröhnen von Motoren den Nebel zerschnitt.

„Die haben uns gefunden“, flüsterte Schenk.

Lena spürte die Angst im Magen, doch sie wollte nicht wegrennen. Diesmal nicht. Sie hielt das Notizbuch hoch, als würde es sie beschützen. Zwei Männer in Warnwesten traten aus dem Dunst, gefolgt von einer dritten Gestalt, deren Gesicht im Schatten blieb.

„Das Mädchen. Und der Verräter“, sagte die Gestalt leise. „Wir klären das jetzt.“